Erfahrungen mit Super-Vectoring der Telekom

Nach gut einem Jahr mit quälend langsamen Internet ( ca. 1,5 -2,5 Mbit) über die alten Kupferleitungen der Telekom war der Glasfaserausbau bis zum örtlichen Verteilerkasten endlich abgeschlossen. Zeit, von unseren Erfahrungen mit Super-Vectoring der Telekom zu berichten. Beim Super-Vectoring  liegt keine Glasfaserverbindung bis zum Haus vor, aber immerhin bis zum grauen Verteilerkasten. Die sog. letzte Meile wird dann über die herkömmliche Kupferleitung realisiert und dabei Signale über mehrere Frequenzen verteilt und überlagert um die resultierende Bandbreite des limitierenden Kupferkabels zu kompensieren. Die Zeiten als YouTube automatisch aufgrund einer zu langsamen Internetgeschwindigkeit zu einer niedrigen Auflösung des Streams wechselte, Ruckler und Timeouts gehört nun also endlich der Vergangenheit an.

Inhaltsverzeichnis

Haus, Verteilerkasten und Verkabelung

Wir wählten gleich zu Beginn den am Ort schnellstmöglichen Tarif von 250 MBit und tatsächlich kamen nach den ersten Speedmessungen auch gut 240 MBit bei den Downloads an. In unserem Fertighaus ließen wir uns gleich von Hanse Haus auch ein Homeway-System als LAN installieren. Bei der interne Verkabelung der Geräte wie Router, Switch und Rechner habe ich zudem auf CAT 7 Lankabel geachtet. Die ankommende Geschwindigkeit ist derzeit sehr zufriedenstellen. Das kann und wird sich in Zukunft vermutlich verringern wenn weitere Nachbarn unserer Neubaugebiets in Knittlingen-Hohenklingen über den gleichen Verteiler ihre HD-Serien und Filme streamen oder Cloud-Dienste synchronisieren. Wir haben zumindest das Glück nah am Schaltschrank gebaut zu haben.

Speedmessungen vom 03. September 2019

Erfahrungen mit dem Super Vectoring der Telekom

Breitbandmessung der Down- und Uploadgeschwindigkeit sowie des Pings

 

Speedtest der Internetgeschwindigkeit über Google

Speedtest der Internetgeschwindigkeit über Google

Die heutigen Geschwindigkeitsmessungen zeigen, dass die immer mit „bis zu“ angebene Bandbreite in unserem Fall auch im Haus und an den Geräten ankommt.

Unsere Erfahrungen mit Super-Vectoring der Telekom nach einem knappen Jahr

Wir waren sehr froh als der Termin des Breitbandausbaus näher rückte. Noch am selben Tag kündigte ich die zum normalen DSL-Tarif der Telekom parallel betrieben Internetzugang über skyDSL, meine persönlichen Erfahrungen mit skyDSL waren ja eher schlecht und leider auch sehr teuer. Durch die neue Technologie musste leider auch ein neuer Speedport-Router her, da das zuvor gekaufte Modell leider nur Geschwindigkeiten bis 200 Mbit unterstützte. Ich kann mich gerade an keinen Totalausfall oder längere Zeiten ohne Internet erinnern. Auch der parallele Betrieb mehrerer PC, Updates und Streamen über mehrere Geräte hinweg ist durch die Bandbreite jederzeit gegeben.

Die Alternativen

Wenn man noch sehnlich auf den Ausbau des Super Vectorings im eigenen Straßenzug wartet befasst man sich unwillkürlich mit den angebotenen Alternativen des Marktes. Hier meine Subjektive Aulistung und Einschätzung:

Hybrid-Internet: DSL & LTE

Die Verbindung über Super Vectoring ist erfreulich stabiler als die Alternativen wie der kombinierte Einsatz von normalem DSL und LTE. Das bezeugte mir auch ein Telekom-Techniker,der von häufigen Ausfällen der sog. Hybrid-Technik berichtete. Die Kunden surfen dann einfach über die langsamere DSL-Verbindung und merken oftmals gar nicht dass die schnelle LTE-Verbindung nicht zur Verfügung steht.

Internet über Kabel

In unserem Fall in Baden-Würtemberg ist das Unitymedia war leider nicht verfügbar. Es ist auch kein Ausbau geplant.

Richtfunk

Leider dasselbe, in benachbarten Gemeinden funktioniert es laut Aussagen eines bekannten aber ganz gut; es muss halt eine kritische Größe an Willigen gefunden werden um ein Richtfunk-Netz realisieren zu können.

LTE

Einzig die LTE-Verbindung ist aufgrund eines Mastens in Sichtweite gegeben; hier sind die Tarife bei meinem Provider O2 aber eher für Smartphones zugeschnitten und nicht für die Versorgung eines ganzen Haushalts. Satelliteninternet funktioniert zwar grundsätzlich ganz gut, eignet sich nach unseren Erfahrungen aber nur wenn man eben nicht anders kann. Der Ping ist deutlich zu langsam und vom versprochenen Speed muss man schon mitten in der Nacht aktiv sein um davon etwas zu bemerken. Limitierungen des Traffics tun ihr Übriges. Aber nun zurück zu meinen Erfahrungen mit Super-Vectoring des Magenta-Konzerns aus Bonn.

Wünsch-Dir-Was an die Telekom

Ich halte den gewählten Weg des Super Vectorings langfristig für den falschen Weg da sie Technologie-bedingt nicht für zukünftige Bandbreiten gerüstet ist. Sie wird in spätesten ein paar Jahren ein Flaschenhals sein und ein Abwandern von Kunden zu Kabel- und Glasfaser-Diensten bewirken – sofern örtlich verfügbar.  Am ehesten wird man das bei steigenden Traffic für den Upload bemerken, der deutlich hinter denen des Download hinterherhinkt.

Beim generellen Breitbandausbau mit der Konzentration auf die meist eh schon mit annehmbaren Geschwindigkeiten ausgestatteten Städten und Ballungszentren auf Kosten des Landes und der Peripherie wurden leider viele, wertvolle Zeit verschenkt.

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