Drei Wochen nach der Hausstellung von Hanse Haus hat sich sehr viel getan. Die komplette Fußbodenheizung wurde von EQ Therm als Spezialisten für Flächenheizungen kompetent und professionell eingebaut. Innerhalb von einem Tag hat das EQ Term Team die Heizschlaufen auf dem Boden des kompletten Hauses verteilt und an das Heizsystem angeschlossen. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, dass die Heizschlangen auch in alle Ecken gelegt wird um später keine kalten oder gar feuchten Stellen im Haus zu erhalten. Für ein Holzhaus wie unseres ist das essentiell. Aber es wurde sauber gearbeitet.
Der Estrich muss trocknen
Schon einen Tag nach dem Verlegen der „Schlangen“ der Fußbodenheizung wurde der Estrich im Haus gegossen. Die Firma Kühlein wurde von Hanse Haus dafür beauftragt. Drei Tage nach dem der Estrich gießen konnte man den Boden erstmals betreten. Und kurz darauf fing auch schon die Aufheizphase an um den Estrich mit der integrierten Fußbodenheizung zu trocknen.
Alles geht bei Hanse Haus Schlag auf Schlag. Wir hatten dann am 26.09.2017 einen Termin mit der Firma GWI, die für unsere Heizungsanlage zuständig waren. Es wurde der Stromzähler eingebaut und die Luft-Wasser Wärmepumpe von Stiebel Eltron für die Aufheizphase programmiert. Erst war noch eine Heizpatrone von Hanse Haus im Gespräch, um den Estrich schneller zu trocken, allerdings war GWI als Installateur der Fußbodenheizung und Wärmepumpe (Luft/Wasser) der Meinung, dass die Luft-Wasser Wärmepumpe das Problem alleine in den Griff bekommt.
Das ist sehr positiv, denn wir müssen dann nicht dreimal am Tag hinfahren, um die Heizpatrone umzustellen und zu lüften. Ebenfalls positiv war, dass unser Bauleiter von Hanse Haus noch eine zusätzliche Lüftungsanlage eingebaut hat. Somit trocknet der frische Boden schneller. Andernfalls wird allen angehenden Bauherren geraten, dass sie täglich auf der Baustelle vorbeischauen um die Fenster und Türen aufzureißen und für etwas Durchzug zu sorgen.
Fußbodenheizung im Estrich: Physikalische Grundlagen
Verlaufen die Heizschlangen im gesamten Haus im Estrich, so ist die resultierende Kontaktfläche wesentlich größer als das bei klassischen Heizkörpern („Radiatoren“) der Fall ist. Der Estrichbeton speichert die Wärme lange und gibt sie verzögert an den Raum ab. Das ist gleichzeitig auch ein Nachteil dieser Form der Erwärmung. Es dauert deutlich länger bis sich Änderungen wie das Hochsetzen von Temperaturen im Haus tatsächlich bemerkbar machen als das bei Radiatoren der Fall wäre. Das System ist also träge ausgelegt.
Auf der Habenseite sind die niedrigen Vorlauftemperaturen zu nennen. Mehr Kontaktfläche bedeutet zugleich auch, dass man die Fußbodenheizung auch nur mit ca. 30 °C „fahren“ kann. Das dort zirkulierende Wasser ist somit wesentlich kühler als bei Radiatoren. Diese Einsparung bei den Vorlauftemperaturen kommt insbesondere Heizungsarten wie Wärmepumpen sehr entgegen, während ein Ölkessel oder eine Gastherme vergleichsweise einfach hohe Temperaturen erzeugen kann. Bei einer Wärmepumpe wird ein Betrieb mit Radiatoren und am besten noch in einem unsanierten Altbau schnell zum Groschengrab. Daher findet man in Neubauten und modernen Fertighäusern neben der Wärmepumpe auch fast ausschließlich die Fußbodenheizung, vereinzelt auch Wandheizungen.
Bei der Auswahl des Hausanbieters wurden uns vereinzelt auch Wärmepumpen ohne Fußbodenheizung angeboten. Beispielsweise von Proxon Frischluft-Wärmetechnik. Die Wärmeverteilung erfolgt in diesem Fall ausschließlich über die Lüftungsanlage. Möchte man später aber die Heizung und eventuell den Brennstoff einmal wechseln ist der nachträgliche Aufwand deutlich höher als wenn man zu Beginn gleich auf eine Fußbodenheizung im Estrich gesetzt hat, auch wenn das gegenüber einer reinen Lüftungsheizung
Hallo!
Zuerst einmal vielen Dank für die hilfreichen Infos in Eurem Blog und weiterhin viel Glück und Erfolg bei Eurem Hausbau & Einzug 🙂
Jetzt zu meiner Frage:
Welche der Stiebel Eltron LW-Wärmepumpe habt Ihr gewählt? Habt Ihr bei der Planung/Bemusterung auch andere Hersteller in Erwägung gezogen bzw. angeboten bekommen? Wie flexibel war Hanse Haus hierbei?
Viele Grüße!
Hallo Nico! Wir haben die LWZ 304 Trend von Stiebel Eltron gewählt. Grundsätzlich bietet Hanse Haus auch Wärmepumpen von Niebe an. Bei der Bemusterung wurde uns aber kein Fabrikat wirklich nahe gelegt; hier entscheidet der persönliche Geschmack. Wir fanden die von Stiebel Elktron etwas ästhetischer; von der Technikseite sind nur geringe Unterschiede bei den Geräten. Wichtig war vor allem der zu erwartende Warmwasser-Verbrauch. Viele Personen, häufiges Baden und eine große Badewanne würden unweigerlich zu einem größeren Modell mit höherer Nennleistung führen. Wollten wir aber nicht. Falls ihr plant parallel eine thermische Solaranlage mit installieren zu lassen müsste aufgrund des innenliegenden Warmwasserspeichers bei der LWZ 304 Trend ebenfalls ein anderes Modell der 5-er Serie gewählt werden. Bin schon gespannt wenn die erste Abrechnung kommt; mir scheint als würde der Stromverbrauch einer Wärmepumpe sehr schön gerechnet zu sein. Leider war Hanse Haus nicht wirklich flexibel. Ich hatte ursprünglich geplant eine eigene Lösung mit Paradigma Solarheizung und einem Pelletskaminofen ins Spiel zu bringen. Die Herausnahme der nun verbauten Luft-Wasser-Wärmepumpe und der Lüftungsanlage aus dem Angebot brachte aber leider zu wenig Ersparnis. Der Fertighaushersteller verkauft halt lieber „einfache Lösungen“ um die ENEV, bzw. KfW-Anforderungen mit möglichst wenig Aufwand zu erreichen. Auch wenn damit die Betriebskosten der Eigenheimbesitzer langfristig deutlich höher liegen. Aber das war leider bei fast allen Fertighausherstellern in den Vorgesprächen so der Fall. Hanse Haus war hier keine Ausnahme.
Grüße!
Interessanter Beitrag über die Fußbodenheizung.
Mein Mann und ich planen derzeit unser Eigenheim. Wir haben bestimmte Vorstellungen. Zum Beispiel möchten wir unbedingt einen Vinylboden.
LG
Nadine
Schreib doch mal einen Artikel über deinen Verbrauch / Erfahrungen zur Wärmepumpe. Würde mich mal interessieren.
Das mache ich gerne wenn ich die erste Abrechnung vorliegen habe. Ist vermutlich nicht günstiger als mit einer Gasbrennwert-Solarwärme-Kombi. Dafür spart man sich aber den Schornstein. Bin selbst schon gespannt wie sich die Wärmepumpe schlagen wird.
Bei uns wird auch gerade die Fußbodenheizung installiert. Ich finde es daher sehr interessant, dass bereits kurz danach der Estrich gegossen wurde und auch zeitnah die Aufheizphase erfolgt. Ich bin gespannt, wie schnell bei uns alles erfolgen wird, vielen Dank für den Einblick.